Postulat von Landrätin Erika Eichenberger für die Ratssitzung vom 1. September 2022

 

«Erkläre mir und ich vergesse.  Lass es mich tun und ich verstehe».     Konfuzius

 

Die Entfremdung von der Natur von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen nimmt zu. Deshalb ist das ganzheitliche Erfahrungslernen bei der Umweltbildung wichtig. Im Zentrum steht der respektvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit Landschaft, Menschen und Tieren.

Umweltbildung erfordert von Lehrpersonen vielfältiges spezifisches Fachwissen und spezifisches methodisches und didaktisches Wissen, um SchülerInnen und Schülern nachhaltiges Lernen in der Natur zu ermöglichen. Im Lehrplan gibt es eine ganze Reihe von Lernzielen zum Kompetenzerwerb im Fachbereich Natur, Mensch und Gesellschaft sowie in den fächerübergreifenden BNE-Themen «Natürliche Umwelt und Ressourcen» und «Wirtschaft und Konsum.

 

Lehrpersonen auf allen Altersstufen nützen die Angebote für Schulklassen (z.B die Rucksackschule oder das Waldmobil oder Bim Buur ind Schuel). Den Schulen wird ein professionelles Angebot gemacht, damit sich Lehrpersonen auf allen Stufen öfter zu solchen Lernsequenzen entscheiden. Diese kostenpflichtigen Angebote werden rege genutzt. Offenbar sind die Kontingente jedoch schnell aufgebraucht. Leider fehlt es an den Finanzen, um die Angebote regelmässig noch viel mehr Klassen zugänglich zu machen. Viele Angebote werden gar von Stiftungen bezahlt.  Andere Kantone bieten schon deutlich mehr. (www.pusch.ch;  www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/stadtnatur/natur-erleben/grunes-klassenzimmer/)

 

Ich bitte die Regierung zu prüfen und zu berichten, wie der Kanton, namentlich der Bereich Bildung, ein entsprechendes regelmässiges Bildungsangebot, zum Beispiel über Bildungsgutscheine je Klasse und Jahr, für alle Altersstufen sicherstellen kann. Dies bedarf auch eine Absprache mit den Gemeinden. Es braucht zudem an eine zentrale Plattform, auf der alle Angebote aufgeführt sind und über die die Angebote unkompliziert beantragt und gebucht werden können. Der Bereich Bildung zeichnet verantwortlich für das Erreichen der im Lehrplan aufgeführten Lernziele und Kompetenzen und kann und soll andere Departemente wie den Bereich Wald und den Bereich Landwirtschaft und Wirtschaft in die Planung mit einbeziehen.