Trauerspiel um BLKB und Radicant: Konsequenzen jetzt!
Medienmitteilung vom 3. Juli 2025
Die GRÜNEN Baselland sind tief besorgt über die massiven Wertberichtigungen in Höhe von über 100 Millionen Franken, welche die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an der Radicant Holding AG vornehmen musste. Diese Vorgänge werfen ernsthafte Fragen zur Unternehmensführung, politischen Aufsicht und Governance auf.
Grüne haben frühzeitig gewarnt
Die GRÜNEN haben wiederholt auf die strukturellen Missstände bei der Radicant hingewiesen. Die Mahnungen, dass das Projekt für die BLKB keine nachhaltige Investition, sondern eine wachsende Belastung darstellt, wurden über Jahre hinweg ignoriert – mit fatalem Ausgang. Was sich seit Längerem abzeichnete, ist nun Realität: ein finanzielles und institutionelles Trauerspiel – mit schwerwiegenden Folgen für die Bank, die öffentliche Hand und das Vertrauen der Bevölkerung.
Führungsversagen mit Ansage – Rücktritte reichen nicht
Dass die Bankführung sowie mehrere Verwaltungsratsmitglieder der BLKB trotz jahrelanger Fehlentwicklung noch bis 2026 im Amt bleiben wollen, ist für uns als Reaktion nicht ausreichend. Alle Mitglieder des Verwaltungsrates, die seit mehr als zwei bis drei Jahren im Gremium sitzen, tragen Mitverantwortung für dieses finanzielle Debakel und müssten mit einem unverzüglichen Rücktritt reagieren. Ein Weiterwursteln bis 2026 ist ein fatales Signal an die Bevölkerung und an die Mitarbeitenden der Bank.
Unabhängige Untersuchung nötig – Prüfung einer PUK geboten
Für die GRÜNEN Baselland ist klar: Die Vorgänge rund um die Radicant-Beteiligung müssen unabhängig und lückenlos aufgearbeitet werden. Nur so lassen sich strukturelle Schwächen offenlegen, politische Verantwortlichkeiten klären und weiterer Schaden verhindern. So wird auch die Forderung nach einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zu prüfen sein, um zentrale Fragen zu klären: Wer wusste was – und wann? Wurde die Baselbieter Regierung sowie die Finanzkommission (FIK) rechtzeitig und umfassend informiert? Welche Warnzeichen wurden ignoriert oder bagatellisiert?
Unabhängig davon erwarten wir, dass keine Abfindungen oder Sondervergütungen an abtretende Verantwortungsträger ausbezahlt werden. Wer öffentliches Kapital in diesem Ausmass riskiert und verloren hat, darf nicht mit einem Bonus verabschiedet werden.
Marco Agostini, GRÜNER Landrat und Mitglied der FIK: „Wenn über 100 Millionen Franken öffentliches Geld verbrannt werden, darf niemand einfach im Amt bleiben. Die Verantwortlichen müssen sofort zurücktreten – und nicht auf ihre Pensionierung 2026 warten. Aus meiner Sicht braucht es eine PUK, volle Transparenz und endlich politische Verantwortung.“
Kontakt:
Marco Agostini
Vize-Fraktionspräsident GRÜNE/EVP, Mitglied Finanzkommission