Gemäss letzten Medienmitteilungen plant der EAP bis 2030 eine Steigerung der Passagierzahlen um 66% und des Frachtvolumens um 100%. Nicht nur diese beiden Komponenten werden weiterwachsen – auch der Lärm und die Umweltbelastungen werden weiterhin ansteigen. Vor allem in den Nachtstunden ist bereits jetzt wieder eine Zunahme des Lärms zu verzeichnen. Eine äusserst beunruhigende Situation.
Im Lärmvorsorgeplan 2018-2022 steht:
Auf S. 41: Der Flughafen verfolgt diese Ziele:
–          eine Halbierung der Südstarts zwischen 23 und 24 Uhr im Vergleich zu 2017
–          eine Stabilisierung der Gesamtflugbewegungen zwischen 23 und 24 Uhr auf dem Niveau von 2017
 
Auf S. 38: Publikationen für die Anrainer
Der EAP steht im ständigen Informationsaustausch mit den Anwohnern. Dazu veröffentlicht er jedes Quartal ein Umweltbulletin und einen jährlichen Umweltbericht. Auf der Website stehen ausserdem weitergehende Informationen zur Verfügung:
–          die monatlichen Messwerte von jeder Messstation;
–          die Betriebsbeschränkungen;
–          die Schutzmassnahmen zur Minderung der Auswirkungen;
–          Beispiele für Radarspuren an typischen Tagen;
–          und die Statistiken der ILS-33-Nutzung zusammen mit den Wetterdaten.
 
Angesichts des Umstands, dass der EAP erst fünf Jahre nach Inbetriebnahme der ersten Radio-Navigations-Systems (RNAV)-Prozedur für Starts Richtung Süden realisiert hat – obwohl mehrfach darauf angesprochen – dass dies zu einer Verlagerung der Flugrouten nach Süden über sehr dicht besiedeltes Gebiet in der Schweiz geführt hat, scheint es angezeigt, die Umsetzung der eingangs zitierten Lärmvorsorgemassnahme im Auge zu behalten.
Gemäss dem vierten Quartal-Bulletin verzichtet der EuroAirport künftig auf die Abfassung eines jährlichen Umweltberichts. Somit gibt er auch keine Jahreslärmpegel seiner Messstandorte mehr bekannt. Seit Jahresbeginn werden auch keine Monatswerte mehr veröffentlicht. Die Quartal-Bulletins erscheinen mittlerweile mit halbjähriger Verzögerung.
Der Regierungsrat ist deshalb gebeten, folgende Fragen schriftlich zu beantworten:
Bei allen Fragen sind die entsprechenden Zahlen der letzten beiden Jahre als Vergleich mit anzugeben.
 
1.    Wie viele Flugbewegungen erfolgten vom 1.1. bis 31.8.2019 zwischen 23 und 24 Uhr?
2.    Wie viele Starts wurden vom 1.1. bis 31.8.2019 zwischen 23 und 24 Uhr Richtung Süden abgewickelt?
3.    Wie viele Starts wurden vom 1.1. bis 31.8.2019 zwischen 23 und 24 Uhr Richtung Norden abgewickelt?
4.    Wie viele Südlandungen erfolgten vom 1.1. bis 31.8.2019 zwischen 23 und 24 Uhr?
5.    Wie stellt sich der Regierungsrat zum Umstand, dass der EAP die Anrainer nicht mehr laufend über die Lärmentwicklung informiert?