Interpellation: Holz als Baustoff im Hochbau, Werkhof Sissach
Der Gesetzgeber hat der Regierung Anfang 2017 per überwiesener Motion* den verbindlichen Auftrag erteilt, bei Bauprojekten ressourceneffiziente Baustoffe aus nationaler Herkunft zu verwenden.
Die Ausschreibungsunterlagen des Werkhof Sissach zeigen, dass auf eine Tragkonstruktion aus Holz gesetzt wird. Sogar die Buchenhochleistungsprodukte werden berücksichtigt. Das Label „Schweizerholz“ wurde nicht berücksichtigt.
Im Kanton Basellland bedeckt der Wald 41% der Kantonsfläche oder 20‘100 ha. Auf dieser Fläche wachsen jährich schätzungsweise 160‘000 m³ Rohholz nach und fixieren damit 160‘000 Tonnen CO2.
Der Kanton könnte bei den eigenen Investitionen zeigen, was Ressourceneffizienz und Kaskadennutzung von Holz heisst.
Der Regierungsrat wird eingeladen, die folgenden Fragen schriftlich zu beantworten.
1. Andere Kantone wie z.B. der Kanton Bern praktizieren die Beschaffung vom Rohstoff Holz aus den eigenen Wäldern. Ist das im Kanton BL künftig auch vorgesehen? Wenn ja, in welchem Umfang (Indikator)?
2. Wie gedenkt der Regierungsrat bei eigenen Hochbauten den ökologischen-/energetischen respektive den CO2-Fussabdruck zu reduzieren? Wird heute Holz aus den eigenen Wäldern als Baumaterial genügend berücksichtigt?
3. Ist sich die Regierung bewusst, dass der Einsatz von regionalem Holz für eigene Bauten einen positiven Einfluss auf die zur Zeit defizitäre Waldwirtschaft hat und damit zur Sicherung der wichtigen gemeinwirtschaftlichen Leistungen des Waldes beiträgt?
4. Was war der Preisunterschied vom gewählten Baumaterial im Vergleich zu einheimischem Holz beim Projekt Werkhof Sissach?
5. Welche Fördermassnahmen zum Holzabsatz sowie welche Massnahmen hat der Regierungsrat gemäss Regierungsprogramm 2017-2020 geplant?
*Text Motion Häring vom Landrat am 26.1.2017 an die Regierung überwiesen:
Der Regierungsrat wird beauftragt, die Projektspezifikationen und wo möglich, die
Beschaffungsrichtlinien zu Gunsten ressourceneffizienter Baustoffe aus lokaler oder nationaler Herkunft anzupassen, respektive bereits im Entwurf zu fordern und mit Priorität vorzuziehen.