Im Wald ist ein Insektizid-Einsatz für den Holzschutz (geschlagenes Fichtenholz) nur mit Ausnahmebewilligung möglich und wird von einem entsprechend ausgebildeten Fachmann durchgeführt. Die Pflanzung der Fichte als «Brot-Baum» der Forstwirtschaft wurde bis in die 1990er Jahre durch den kantonalen Forstdienst propagiert. Die Auswirkungen der Stürme Vivian und Lothar und die späteren Extremereignisse wie die Sommertrockenheit 2018 haben zu einem Umdenken geführt. Durch den immer häufiger auftretenden Borkenkäfer und dem flächenhaften Windwurf bei Stürmen hat die Fichte eine weitere Schwächung erlebt. Der Fichtenvorrat in den Wäldern des Kantons Baselland hat in den letzten 30 Jahren stark abgenommen. Damit hat die Fichte ihre Bedeutung als «Brot-Baum» der Forstwirtschaft heute weitgehend verloren
Damit stellt sich auch die Frage des Insektizid-Einsatzes im Wald.
Vielen Dank für die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie hoch (in Franken gerechnet) ist die Werterhaltung für Rundholz durch Insektizid-Einsatz im Wald heute noch?
2. Welche lokalen Verarbeiter von Rohholz sind auf den Insektizid-Einsatz für den Einkauf der entsprechenden Sortimente angewiesen?
3. Wie verträgt sich ein solch massiver Insektizideinsatz im Schweizer Wald mit dem Oekolabel FSC und mit der naturnahen Waldbewirtschaftung sowie dem guten Image des Naturproduktes Schweizer Holz?
4. Welche Möglichkeiten sieht er Kanton vor, damit die Holzbranche mit Alternativmethoden unterstützt wird (beispielsweise mit der Lagerung ausserhalb des Waldes oder der Entrindung)?
5. Ist der Kanton bereit, ein Verbot des Einsatzes von Pestiziden im Wald zu prüfen respektive die Möglichkeit der Ausnahmebewilligungen aus dem Waldgesetz zu streichen?