Interpellation von Landrätin Erika Eichenberger für die Ratssitzung vom 1. September 2022

 

Der Lehrplan 21 formuliert ab Schuleintritt viele Lernziele im Bereich BNE (Bildung nachhaltige Entwicklung), Natur und Umwelt. Eine wichtige Basis hierzu bilden Erlebnisse in und mit der Natur. Der Erwerb von Wissen und von Handlungsstrategien gehört genauso dazu, wie die Fähigkeit und Bereitschaft, den eigenen Lebensraum aktiv mitzugestalten.  Dabei handelt es sich sowohl um fachliche wie auch um überfachliche Kompetenzen.

Eine Befragung der Bevölkerung Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL  (WaMos3_Basel_report_v3.0 (baselland.ch) zeigt auf, dass Baselland im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt bezüglich schulische Bildung in der Natur noch Aufholbedarf hat. Auf die Frage, woher die Leute ihr Waldwissen haben, werden die Lehrperson / Schule in BL/BS relevant weniger genannt als in der Schweiz (BL/BS: 11%, CH 17%). Um diesen Wert zu erhöhen, müssen sowohl angehende wie auch bereits im Beruf tätige Lehrpersonen für das Unterrichten in der freien Natur befähigt werden. Es gilt neben dem Aufbau von Fachwissen im Fachbereich NMG auch didaktische und methodische Kompetenzen für den überfachlichen Bereich auf- und auszubauen und Widerstände wie Angst vor Unfällen, Wissenslücken, Wetter, Klassenführung, abzubauen.

Ich bitte um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welches Konzept liegt für die Bildung im Bereich ausserschulische Lernorte vor? Wie genau sieht die obligatorische Bildung im Bereich ausserschulische Lernorte der angehenden Lehrpersonen auf den drei Stufen KG, PS und Sek I aus? Welche Module sind freiwillig? Bitte zeitlicher Umfang und Lernziele aufzeigen.
  2. Welcher Fachbereich ist für die Bildung in BNE verantwortlich und wer unterrichtet die Module und führt die Weiterbildungen durch? (Sind Fachpersonen Umweltpädagogik beteiligt?)
  3. Welche Bereiche aus dem Feld BNE aus dem Lehrplan 21 werden abgedeckt und welche Bereiche sind noch aufzubauen?
  4. Gibt es ein Konzept an der FHNW, um bereits berufstätige Lehrpersonen in diesem Bereich gezielt weiterzubilden. Welche Bereiche deckt das Kursangebot ab? Wie wird es genützt?
  5. Wird an der FHNW über einen CAS für Umweltbildung und soziales Lernen im ausserschulischen Bereich nachgedacht? Gibt es konkrete Pläne? Wie wichtig erachtet die FHNW diesen Fachbereich?
  6. Was müsste aus Sicht der FHNW getan werden, um die Lehrpersonen noch besser für den Outdoorunterricht fit zu machen und oder zu motivieren?
  7. Wie ist die Weiterbildung von amtierenden Lehrpersonen in diesem Bereich organisiert und mit der FHNW koordiniert?