Seit 15 Jahren wird an den Baselbieter Schulen regelmässig ein Mitarbeiter*innengespräch (MAG) für Lehrpersonen durchgeführt. Dieses wird heute gegenseitig als wertschätzend empfunden und schafft positive Mehrwerte für die Schulen. Die Regierung plant jetzt das MAG lohnrelevant auszugestalten. Als Zielgrösse wird ein Umfang von 1% der Lohnsumme angepeilt.
Ein lohnrelevantes MAG birgt sehr grosse Risiken. Die wichtigsten davon sind:
·         Breitester Wiederstand bei den Lehrpersonen und vor allem beim Kader der Schulen (95%+)
·         Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein positiver Effekt erst bei einem variablen Lohnanteil von 5% erzielt wird.
·         Mitarbeitergespräch wird zum Beurteilungsgespräch. Es besteht die Gefahr, dass der grosse Wert des heutigen wertschätzenden Mitarbeiter-Gesprächs gefährdet wird.
·         Die durchschnittliche Führungsspanne in den Schulen ist massiv zu gross (>25) um ein lohnrelevantes MAG zu implementieren.
·         Ein massiver Ressourcen-Aufbau bei den Schulleitungen konfrontiert die Gemeinden mit massiven Mehrkosten. Das gesetzlich für solche Fälle vorgesehene VAGS-Projekt existiert nicht.
·         Ein praxis-taugliches, mehrwert-schaffendes MAG ist nicht absehbar. Sämtliche Vorschläge aus der Praxis wurden bis jetzt negiert.
All die oben genannten Gründe haben zudem dazu geführt, dass in verschiedensten Kantonen (z.B. Zürich, Solothurn (Sek-II), Zug (Sek-II) entsprechende Projekt gescheitert sind oder massiv redimensioniert bzw. eingestellt wurden.
Zusammenfassend: Die Einführung eines lohnrelevanten MAGs für Lehrpersonen schafft ein praxisfremdes Bürokratie-Monster, welches weder für die Schulen noch für deren Kader und die Mitarbeitenden gewinnbringend ist.
 
In diesem Sinne wird beantragt:
Das Projekt der Einführung eines MAGs für Lehrpersonen wird nicht weitergeführt und die Regierung passt nötigenfalls die gesetzlichen Grundlagen entsprechend an.
mit Co-Autorin Miriam Locher, SP