In modernen Agglomerationen verlagert sich der Verkehr zunehmend in Richtung Fahrrad. In Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam werden bereits heute über 30% aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Treiber dieser Entwicklung sind die vielfältigen positiven Effekte wie z.B. positive Auswirkung aufs Klima, die Lärmemissionen und die Volksgesundheit, stark erhöhte Effizienz und bessere Ausnutzung des knapper werden Platzes, welche die Verlagerung hin zum Velo hat. Die Tendenz ist weiter stark steigend. Um dieses starke Wachstum und seine positiven Effekte zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit als Standort zu sichern muss die Verkehrsinfrastruktur entsprechend angepasst werden.
Erfahrungen aus anderen Agglomerationen zeigen, dass die konsequente Entflechtung der verschiedenen Verkehrsträger ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Die Schaffung von leistungsfähigen Hauptachsen, die konsequent auf den Veloverkehr ausgerichtet sind ermöglicht eine wesentliche Verlagerung und Verflüssigung des Verkehrs. Die folgenden Grundregeln definieren dabei eine Velo-Schnellroute:
·         Ausgerichtet auf eine konstante Geschwindigkeit von 30 km/h resp. 20 km/h in Kreuzungsbereichen.
·         Weitgehende Entflechtung von übrigen Verkehrsträgern (kreuzungsfrei bzw. vortrittsberechtigt)
·         Ausreichende Breite um gefahrloses beidseitiges Überholen zu ermöglichen
·         Klare Markierung/Auszeichnung der entsprechenden Velo-Schnellrouten
·         Integriertes Verkehrsleitsystem zur Verflüssigung des Verkehrs bei hohem Verkehrsaufkommen.
Im oberen Baselbiet existiert bereits ein recht gut ausgebautes Velorouten-Netz. Mit dem Ausbau der zentralen Achse zwischen im Ergolztal zwischen Gelterkinden und Pratteln kann dieses bestehende Netz noch weit besser genutzt werden und als Sammelschiene für viele zusätzliche Wege dienen. Ergänzt würde diese zentrale Achse durch einen leistungsfähigen Anschluss in die Frenkentäler.
V20:       Zentrale Baselbieter Velo-Achse Pratteln – Liestal – Sissach – Gelterkinden
V21:       Bubendorf – Liestal

In diesem Sinne wird beantragt:
Die Regierung erarbeitet einen Masterplan für ein Velo-Schnellrouten-Netz Zentrales Baselbiet, welches das Ergolztal von Pratteln bis Gelterkinden nach modernsten Velo-Schnellrouten-Standards erschliesst. Die Velo-Schnellrouten werden wo immer möglich vom restlichen Verkehr entflechtet (kreuzungsfrei und vortrittsberechtigt) und ermöglichen ein gefahrloses beidseitiges Überholen. Entsprechende Standards aus den Niederlanden bzw. Dänemark dienen als Leitlinie. Bestehende Elemente des aktuellen Velorouten-Netzes sind wo möglich zu nutzen.