Postulat: Reduktion von Pflanzenschutzmittelrückständen im Grundwasser
Reduktion von Pflanzenschutzmittelrückständen im Grundwasser und Umsetzung des Aktionsplans PSM des Bundes
Die beiden Kantone Baselland und Baselstadt publizierten kürzlich gemeinsam einen sehr umfassenden Umweltbericht im Internet (1). Dabei sind vor allem die Zustandsberichte sehr lesenswert, enthalten diese doch unter anderem die Messungen diverser Schadstoffe in der Luft, im Wald und Boden, sowie im Grundwasser. Insbesondere Letzteres ist stärker belastet, vor allem durch Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Nitrate, und sollte besonderes Augenmerk erhalten. Da unser Trinkwasser vor allem aus den Grundwasser gewonnen wird, hat dessen Qualität eine sehr hohe Bedeutung für die Bewohnenden der ganzen Region.
Gemäss Gewässerschutzverordnung sollte im Grundwasser eine Pflanzenschutzmittel-Konzentration von 0.1 µg/l nicht überschritten werden. Dieser Anforderungswert von 0.1 µg/l gewährleistet, dass das Grundwasser nach einfacher Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden kann. Nun zeigt sich aber, dass im Baselbiet die Belastung von PSM im 2016 erneut zugenommen hat und die Grenzwerte in über 10% der Messstellen überschritten worden ist.
Dies ist alarmierend und es sollten dringend Massnahmen ergriffen werden, die diese Rückstände reduzieren. Dem Umweltbericht ist zu entnehmen, dass BL folgende Massnahme plant: «Eine Reduzierung und ein optimaler Einsatz von PSM in der Landwirtschaft kann die Belastung der Gewässer mit diesen Stoffen weiter verringern. Ein entsprechendes Pilotprojekt wird in den nächsten Jahren im Leimental durchgeführt mit dem Ziel, Erkenntnisse für die landwirtschaftliche Praxis in der Region Basel zu gewinnen.» Dies ist lobenswert. Allerdings entsteht der Eindruck, dass dieses Unterfangen noch lange Zeit in Anspruch nehmen könnte.
Inzwischen ist auch der Bundesrat aktiv geworden und hat einen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel verabschiedet (2): «Die Risiken sollen halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden. Mit dem Aktionsplan setzt der Bundesrat klare Ziele. Damit diese erreicht werden, sollen bestehende Massnahmen ausgebaut sowie neue eingeführt werden. Der Aktionsplan erlaubt der Schweizer Landwirtschaft, sich mit der Produktion nachhaltiger Nahrungsmittel zu positionieren.»
Es geht nun vorgängig auch um die Umsetzung dieses Aktionsplans des Bundes. Und hier stellt sich die Frage, ob unser Kanton darauf vorbereitet ist und wie er diesen Plan genau umzusetzen gedenkt. Bei der Umsetzung sind besonders die Bauern und Bäuerinnen einzubeziehen, zu beraten und zu unterstützen.
Der Regierungsrat wird aufgefordert aufzeigen, wie er den Aktionsplan PSM des Bundes umzusetzen gedenkt. Dabei soll er ein besonderes Augenmerk auf die Beratung und Unterstützung der Bauern und Bäuerinnen legen.
Zudem wird er aufgefordert, zeitnah zu prüfen und zu berichten, wie er die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Nitraten im Grundwasser senken kann. Er soll dabei aufzeigen, wann und wie die geplanten Massnahmen zur Reduktion von PSM des Pilotprojektes im Leimental durchgeführt und ausgewertet werden.
Referenzen:
1. http://www.umweltberichtbeiderbasel.bs.ch/umweltbericht/zustandsberichte.html
2. https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltige-produktion/pflanzenschutz/aktionsplan.html