Die interkantonale Kommission der FHNW bemängelt in ihrem kürzlich erschienen Bericht, dass es zu wenige Frauen in Leitungspositionen gibt. Die Hochschule für Künste Zürich hatte das gleiche Problem und liess sich beraten. Die Stellenausschreibungen wurden auf die Formulierungen und Kompetenzen untersucht. Die neuen Ausschreibungen wurden daraufhin kreativer formuliert. Der Erfolg hat sich eingestellt. Es haben sich deutlich mehr qualifizierte Frauen auf die Stellen beworben und diese auch erhalten.
Dass bereits Stellenanzeigen einen Gender-Gap bewirken können, ist wissenschaftlich gut belegt. Es geht also nicht um geschlechtergerechtere Sprache, sondern darum mit stereotypen Formulierungen Frauen nicht mehr zu vergraulen. Will man mehr Bewerbungen von Frauen, müssen die Texte geändert und Killerbegriffe eliminiert werden.
ʺ«Stark» oder «dynamisch» ziehen bei Frauen nicht, «transparent» und «vielseitig» hingegen schon. «Ein Team managen» gefällt Frauen weniger als «ein Team entwickeln». Interessanterweise sprechen die korrigierten, weiblicheren Texte Männer praktisch genau gleich an wie herkömmliche. Man schliesst also nicht männliche Bewerber aus, sondern weibliche mit ein.ʺ (Patrizia Laeri, Wirtschaftsjournalistin, Ökonomin, Moderatorin SRF)
In diesem Sinne wird beantragt:
Die Regierung stellt sicher, dass bei Stellenausschreibungen in ihrem Einflussbereich (Kernverwaltung und Tochtergesellschaften) zukünftig nicht nur geschlechtergerechte Sprache verwendet wird, sondern auch auf Formulierungen/Stereotypen verzichtet wird, welche Frauen von Bewerbungen abhalten. Dies mit dem Ziel zukünftig mehr Bewerbungen von Frauen zu erhalten.
https://www.beobachter.ch/wirtschaft/zu-hohe-anforderungen-sprache-der-jobinserate-schreckt-oft-frauen-ab
https://www.blick.ch/meinung/aufbruch-mit-patrizia-laeri-jedes-wort-zaehlt-id15226277.html