Postulat von Landrat Klaus Kirchmayr-Gosteli für den 19. Mai 2022

Anlässlich verschiedener grösserer Katastrophen/Krisen in jüngster Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine schnelle Verfügbarkeit des Internets für die betroffene Bevölkerung sehr wichtig ist. Traditionelle Information via Radio kann gestört bzw. schwierig sein, und wenn das Mobiltelefon-Netz gestört bzw. überlastet ist, ergeben sich problematische Situationen.

Beim Jahrhunderthochwasser im Frühling 2021 in Deutschlands Westen konnten die Behörden diese Schwierigkeiten live beobachten.

Ein funktionierendes Internet ermöglicht insbesondere die sehr wertvolle Nachbarschaftshilfe in der unmittelbaren Bewältigung eines Ereignisses. Behörden sind in Situationen oft mit den dringendsten Massnahmen belastet und ihre entsprechenden Not-Kommunikations-Mittel sinnvollerweise für diese Einsätze reserviert. In stark betroffenen Gebieten half damals die kurzfristige Installation von Satelliten-Bodenstation, welche unabhängig von terrestrischer Infrastruktur Internet zur Verfügung stellten.

Auch im Krieg in der Ukraine war die Verfügbarkeit einer redundanten Internet-Verbindung via Satelliten ein wichtiger Aspekt bei der Bewältigung der Kriegsfolgen.

Entsprechend wird vorgeschlagen:

Die Regierung wird aufgefordert, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, welche sicherstellen, dass in von grossen Katastrophen/Krisen betroffenen Gebieten des Kantons schnell eine redundante, von erdgebundenen Netzen unabhängige Internet-Versorgung aufgebaut werden kann. Im Vordergrund steht dabei die Beschaffung von 15-30 schnell einsetzbaren Satelliten-Bodenstationen und Verteilern samt unabhängiger Stromversorgung, über welche auch die von einer Katastrophe betroffene Bevölkerung wieder mit Internet versorgt werden kann.

Solche Satelliten-Bodenstationen sind heute von mehreren Anbietern zu kostengünstigen Konditionen verfügbar.