Motion von Landrat Klaus Kirchmayr für den 21. Oktober 2021

Bauprojekte sind meist sehr material-intensiv. Beton, Teer und Stahl dominieren mengenmässig die meisten Bauprojekte des Kantons. Die Materialverwendung war bis anhin in den Bauvorlagen des Kantons höchstens ein nebensächlicher Aspekt. Die Kosten und allenfalls das Aussehen waren im Entscheidungsprozess deutlich wichtiger.

Die formulierte Strategie des Kantons ein führender Anwender des Baustoffes Holz zu werden und diverse (überwiesene) Vorstösse des Landrats haben diese Prioritäten in den letzten Jahren verändert. Insbesondere die Verwendung des nachwachsenden, lokal vorhandenen Rohstoffes Holz hat an Bedeutung gewonnen und wird politisch breit abgestützt verstärkt gefordert.

Trotzdem werden in Bauprojekten in unserem Kanton immer noch riesige Mengen Beton in Projekten verbaut, wo alternative Realisierungsmöglichkeiten in Holz vorliegen. Als Beispiel sei hier das Projekt der Wildtier-Überführung über die A2 bei Tenniken erwähnt.

Damit die Material-Verwendung ein Teil des Entscheidungsprozesses werden kann, sollten die Entscheidungsträger Transparenz über die Material-Verwendung haben. Dies wird zukünftig sogar noch wichtiger werden, da für diese Materialien zukünftig ein Preis für das entsprechende CO2-Äquivalent bezahlt werden muss. Transparenz bezüglich der Materialverwendung fördert auch den sparsamen Umgang mit Material und fördert innovative, material-sparsame Techniken.

Entsprechend wird gefordert: Der Regierungsrat wird verpflichtet in allen Bauvorlagen an den Landrat die Mengen der wichtigsten Baustoffe (z.B. Stahl, Beton, Holz, Teer, Kupfer, Glas, Kunststoffe, etc.) anzugeben. Zu jedem Material sind das Gewicht bzw. Volumen und das entsprechende CO2-Äquivalent anzugeben.