Postulat von Erika Eichenberger für die Landratssitzung vom 11. Februar 2021
Der Bedarf an Pflegefachkräften wird auch in den nächsten Jahren stark zunehmen: «Unter Einbezug aller Pflegeberufe ist damit zu rechnen, dass die Zahl der erforderlichen Vollzeitstellen in den Alters- und Pflegeheimen in der Schweiz zwischen 2014 und 2030 von 46’928 auf 67’503 ansteigen wird» (Obsanbericht Gesundheitspersonal in der Schweiz – Prognosen bis 2030 www.obsan.admin.ch/sites/default/files/publications/2017/obsan_71_bericht_korr.pdf).
Gemäss Einschätzung der Organisation der Arbeitswelt – Gesundheit beider Basel kann der Fachkräftebedarf beim Pflegepersonal insbesondere in der Langzeitpflege nicht gedeckt werden: «Regionale Gesundheitsbetriebe bestätigen vermehrt Rekrutierungsschwierigkeiten für die Besetzung offener Stellen bei Pflegefachpersonen. Am stärksten betroffen ist aktuell der Langzeitbereich. Es fehlen Strategien, um die Berufsverweildauer zu erhöhen oder Pflegefachpersonen in diese Versorgungsbereiche zurück zu holen.» Es fehle an Fachkräften, um beispielsweise zukunftsfähige und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle umsetzen zu können: Die Fachmänner und Fachfrauen Gesundheit (FaGe) zieht es vor allem Richtung weiterführende Berufsbildung, dem Pflegediplom HF (Höhere Fachschule). Offene Stellen FaGe konnten nicht besetzt werden. Dies hemmt auch die Umsetzung von neuen Arbeitsmodellen in den Pflegeteams (www.oda-gesundheit.ch/gesundheitsberufe/fachkraeftebedarf.html).
Ich bitte die Regierung, Strategien aufzuzeigen, wie die Verweildauer von Pflegefachpersonen in den Gesundheitsbetrieben erhöht werden kann und wie Wiedereinsteigende gewonnen werden können. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu legen.
Es soll aufgezeigt werden, wo Verbesserungsbedarf besteht, damit der Pflegeberuf sowohl für BerufseinsteigerInnen als auch für erfahrene Pflegefachkräfte mit und ohne Familienverpflichtung an Attraktivität gewinnt und was konkret zur Erreichung dieses Ziels (neu) unternommen wird. Es sollen dabei Aspekte wie fortschrittliche Arbeitszeitmodelle, begleiteter Berufseinstieg, ökonomische Anreize und bessere Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb geprüft werden, wie auch Finanzierungsmodelle für weiterbildungswillige Männer und Frauen, die eine Weiterbildung berufsbegleitend absolvieren möchten.
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