Medienmitteilung der Grünen BL und BS
Die Grünen Baselland und Basel-Stadt äussern sich in der gemeinsamen Stellungnahme kritisch zum Sachplan Verkehr des ASTRA. Die Grünen lehnen den Rheintunnel und den Gundelitunnel ab, unterstützen jedoch die Wildtierquerung zwischen Arisdorf und Belchentunnel. 
Der Sachplan Verkehr verspricht der Verdichtung nach innen gerecht zu werden und gegen die Zersiedelung vorzugehen. In den einzelnen Projektbeschrieben bleiben diese Versprechungen aber unberücksichtigt. Die Grünen lehnen den Rheintunnel, den Gundelitunnel, den Ausbau der N2 bei der Verzweigung Hagnau / Augst von sechs auf acht Spuren sowie die Nutzung des Pannenstreifens bei Rheinfelden ab. Sie unterstützen jedoch die Wildtierquerung zwischen Arisdorf und Belchentunnel.
Gundelitunnel: Reine Verlagerung des motorisierten Verkehrs
Jedes neue Strassenstück generiert Mehrverkehr, so auch der Gundelitunnel. Dieser zusätzliche Verkehr muss oberirdisch fein verteilt werden und wird in weiten Teilen der Stadt-Basel, der Gemeinde Binningen und dem vorderen Leimental zu einer massiven Erhöhung der Verkehrsbelastung führen. Damit wird das Problem nicht gelöst, sondern nur verlagert. Ein anschauliches Bespiel hierfür liefert der der Milchbucktunnel in Zürich.
Rheintunnel: Mehr Strassen heisst auch mehr Verkehr
Der vorgeschlagene Rheintunnel, als Umfahrung der Umfahrung konzipiert, ist ein reeller Kandidat für das «Braess Paradox»: Es wird am Ende trotz Kapazitätsausbau mehr Stau da sein als vorher. Die Stadt London ist ein klassisches Beispiel hierfür. Aus diesem Grund lehnen wir den Rheintunnel in der heutigen Situation ab. Vor neuen Strassenprojekten soll der Ausbau der S-Bahn in der Region Basel mit dem Herzstück realisiert werden, davor stufen wir die Diskussion zum Rheintunnel als nicht sinnvoll ein.
Weiter lehnen die Grünen die Erweiterung der N2 im Abschnitt Hagnau – Augst von sechs auf acht Spuren ab. Genauso erachten die Grünen die Pannenstreifennutzung der N2/3 bei Pratteln-Liestal-Verzweigung Rheinfelden als nicht sinnvoll. Zunächst sollen weitere Massnahmen wie Temporeduktionen geprüft werden.
Wildtierquerung N2 Tenniken
In unserer weitgehend überbauten und zersiedelten Region haben es Wildtiere zunehmend schwer. Da zwischen Arisdorf- und Belchentunnel bisher keine geeignete Wildtierquerung besteht, befürworten wir die geplante Wildtierquerung im Raum Tenniken.
 
Kontakte
Raphael Fuhrer, Grossrat, 044 633 67 37