Grüne Baselland: Vorerst kein zweiter Regierungssitz
Bei den Wahlen 2023 wollten die Grünen Baselland einen zweiten Sitz in der Baselbieter Regierung erobern. Nach dem Rückzug von drei potenziellen Kandidat*innen wird die Partei ihre Ambitionen neu ausrichten. Es gilt, die erfolgreiche Grüne Politik der vergangenen Jahre rund um die Wiederwahl von Regierungsrat Isaac Reber weiterzuführen.
Im vergangenen Herbst kommunizierte Parteipräsident Michael Durrer, dass die Grünen Baselland mit dem Ziel einer linksgrünen Mehrheit bei den kommenden Wahlen 2023 einen zweiten Regierungsratssitz anstreben werden. Wer künftig neben Isaac Reber die Interessen der Grünen in der Baselbieter Regierung vertreten soll, wurde damals nicht bekannt gegeben. Nach dem Rückzug von drei potenziellen Kandidat*innen ist nun klar, dass die Grünen ihre Ambitionen auf einen zweiten Regierungssitz zumindest vorderhand zurückstellen müssen.
«Aus heutiger Sicht ist unsere Ankündigung, bei den Regierungsratswahlen 2023 für einen zweiten Sitz zu kandidieren, zu früh erfolgt», sagt Michael Durrer.
Der Schritt wird nachvollziehbar, wenn man die Rahmenbedingungen der Kommunikation im Herbst 2021 genauer beleuchtet. Zum einen waren die Grünen Baselland in der glücklichen Lage, dass sich gleich drei hervorragend geeignete Persönlichkeiten intensiv mit einer Kandidatur beschäftigten. Zum anderen bestanden bezüglich Dringlichkeit keine Zweifel: «Die Klimakrise ist ein akutes Problem, für das so rasch wie möglich Lösungen gefunden werden müssen», erklärt Durrer. «Dabei können und müssen die Grünen Baselland in unserem Kanton eine führende Rolle übernehmen und dafür braucht es eine linksgrüne Mehrheit in der Regierung.»
In den vergangenen Monaten hat sich die Situation jedoch nicht wie gewünscht entwickelt. Aus unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Gründen mussten alle drei Kandidat*innen von ihrer ursprünglichen Absicht, sich einer Wahl in den Regierungsrat zu stellen, Abstand nehmen.
«Für uns als Partei ist das eine weder antizipierte noch angenehme Situation, aber eine, die wir annehmen und bewältigen werden», so Michael Durrer. «Wir werden uns nun ganz darauf fokussieren, die Wiederwahl unseres aktuellen Regierungsrats Isaac Reber zu unterstützen. Seine ebenso ausgezeichnete wie notwendige Arbeit soll vier weitere Jahre fortgeführt werden. Gleichzeitig gilt unsere volle Konzentration den kommenden Landratswahlen. Es braucht mehr Grün auf allen Ebenen.»
Dabei können die Grünen Baselland auch weiterhin auf die Unterstützung der drei ehemaligen, parteiinternen Kandidat*innen zählen. Nach wie vor sind diese für die Partei aktiv und leisten in wichtigen Ämtern hervorragende Arbeit für die Grünen. Auch deshalb hält Michael Durrer eine zweite Kandidatur zu einem späteren Zeitpunkt für möglich: «Für uns hat die Bekämpfung der Klimakrise absolute Priorität. Sie erfordert rasches und entschlossenes Handeln. Es braucht dringend mehr Grün in der Regierung, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu meistern.»