Am 8.Mai 2017 hat der Kaufmännische Verband eine umfassende Reorganisation der Schulen angekündigt, welche er auf der Basis eines Leistungsauftrags für den Kanton betreibt. Die Reorganisation soll vorerst keine Auswirkungen auf das kaufmännische Bildungsangebot haben und bringt primär Veränderungen bei den Leitungsstrukturen.
Bei den Änderungen ist auffällig, dass in der Schulleitungsstruktur neue Hierarchiestufen entstehen sollen und eine Konzentration der Leitungsfunktionen in Liestal stattfinden soll. Dies ist insofern befremdlich, als das KV-Schulhaus in Reinach eines der modernsten Schulhäuser des Kantons ist und sich auch im Besitz des Kantons befindet. Das Schulhaus in Liestal ist hingegen im Besitz des KVs. Auffällig ist zudem, dass die WMS, bis anhin das wichtigste und am besten nachgefragte Element der KV-Schulen deutlich herabgestuft werden soll. Akzentuiert wird dies durch schwergewichtige Besetzung der bisher bekannten neuen Leitungspositionen mit Vertretern des KV Liestal.
Bei Schülern, Eltern und Lehrpersonen des KVs Reinach entstehen durch diese schwer nachvollziehbare Reorganisation Unsicherheiten. In diesem Zusammenhang bitte ich die Regierung um die Beantwortung der folgenden Fragen:
1.       Wie viele SchülerInnen bildet der KV in den verschiedenen Programmen (WMS, KV-Lehre; KVS) in den letzten 5 Jahren aus?
2.       Von welchen SchülerInnen-Zahlen geht der Kanton künftig in den verschiedenen Programmen aus?
3.       Welche Ziele verfolgt der KV mit der angestossenen Reorganisation?
4.       Welche Vorgaben hat der Kanton dem Leistungserbringer KV für die Zukunft gemacht (je Programm)?
5.       Wie beurteilt die Regierung den Erfolg der verschiedenen vom KV angebotenen Programme (Erfolg im Arbeitsmarkt, etc.)?
6.       Bietet der KV die notwendigen (professionellen)  Strukturen um eine adäquate Steuerung dieses bedeutenden Teils des Baselbieter Bildungsangebots zu gewährleisten. Welche Kosten entstehen durch die teilweise unübersichtlichen Aufsichtsstrukturen?
7.       Ist sich der Kanton bewusst, dass der KV einen Teil seines Angebots in KV-eigenen Gebäuden in Liestal erbringt, während das Angebot in Reinach in einem gut ausgebauten kantonseigenen Schulhaus stattfindet? Welche finanziellen Konsequenzen ergeben sich daraus? Besteht nicht ein Anreiz für den Leistungserbringer KV das eigene Gebäude auszulasten und dass dabei der Kanton auf den Kosten für das eigene Gebäude sitzen bleibt?
8.       Wie sieht das mittelfristige Standortkonzept für die verschiedenen durch den KV angebotenen Ausbildungsprogramme aus?