Mehr Praxisbezug in der Primarschulausbildung – neuer Ausbildungsweg für Lehrpersonen ist dringend notwendig – Einführung einer dualen Ausbildung
Postulat von Kalle Zeller für die Ratssitzung vom 27. Februar
Mit unserem dualen Bildungssystem verfügt die Schweiz über einen hervorragenden und erfah- rungserprobten Ausbildungsweg. Viele anspruchsvolle Berufe werden über diesen Bildungsweg erlernt. Der Lernort ist in der Praxis und die theoretische Ausbildung erfolgt an einer Berufsschule.
Mit diversen Vorstössen wird nun versucht in diese heutige theoretische Ausbildung an der Fach- hochschule mehr Praxisbezug einzubauen. Diese Optimierung ist sehr anspruchsvoll und schwierig.
Die Ausbildung zur Primarlehrperson wurde in der Vergangenheit zunehmend an die Hochschule delegiert – keine Seminarausbildung – sondern Studium an einer Fachhochschule. Nun gilt es eine Pendelbewegung in die andere Richtung zu machen und eine alternative Ausbildung anzubieten.
Darum müssen wir den Ausbildungsweg des Lehrpersonenberufs an der Primarschule wieder neu denken.
Der Lernort ist an der Primarschule vor Ort und die theoretische Ausbildung erfolgt an einer päda- gogischen Fachhochschule, gemäss den erprobten dualen Ausbildungen in der Schweiz.
Die Lernenden unterstützen schon während ihrer Lehre die Lehrpersonen im Unterricht, so dass mehr personelle Ressourcen den Schulen zur Verfügung stehen. Die Lernenden sind im Alltag verwurzelt und wissen, welche Aufgaben auf sie zukommen.
Der Regierungsrat wird gebeten zu prüfen und zu berichten:
- Wie beurteilt der Regierungsrat den fehlenden Praxisbezug der Studierenden an der Pädagogischen Hochschule?
- Hat der Regierungsrat bereits einen neuen Ausbildungsweg mit mehr Praxisbezug geprüft?
- Ist der Regierungsrat gewillt, ein Pilotprojekt ins Leben zu rufen und einen neuen Ausbildungsweg zusammen mit der FHNW zu prüfen?
Wichtig ist, dass dieser neue Ausbildungsweg auch in anderen Kantonen anerkannt wird und das die Mehrheit der Ausbildungszeit in der Praxis vor Ort stattfindet. Dieser neue Ausbildungsweg beinhaltet eine 4-jährige Lehre mit einem Bachelor-Abschluss an der FHNW. Zum Beispiel: Die Lernenden sind vier Tage an einer Schule, in der Praxis und werden schrittweise in den Beruf eingeführt. An einem 1 Tag pro Woche besuchen die Lernenden die Fachhochschule. Während den 14 Wochen Schulferien können sie nebst den 6 Wochen Ferien zusätzliche 8 Wochen an der Fachhochschule studieren.
- Als Variante könnte zudem geprüft werden, ob es für einen Abschluss zwingend einen Ba- chelor benötigt.