Im Kanton Basel-Landschaft haben Kantonsangestellte heute das Anrecht auf 5 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub. Im Kantonsvergleich entspricht dies dem schweizerischen Durchschnitt, aber im internationalen Vergleich ist es extrem wenig. Ausserdem entspricht es nicht mehr der gegenwärtigen gesellschaftlichen Realität, denn immer mehr Väter haben heute das Bedürfnis, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, und zwar von der Geburt an. Für eine langfristige Bindung zwischen Vater und Kind sind denn auch die ersten Lebenswochen des Babys besonders wichtig. Und nicht zuletzt braucht die Mutter nach der Geburt Pflege und Unterstützung, während allfällige Geschwister Zuwendung und Fürsorge benötigen. Durch die Verkürzung des durchschnittlichen Krankenhausaufenthaltes ist dieser Aspekt umso zentraler geworden. Bei längerem Krankenhausaufenthalt oder einem weiteren Kind stehen Eltern vor noch grösseren Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund erkennen immer mehr Firmen, dass ein längerer Vaterschaftsurlaub nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, sondern einen wesentlichen Vorteil im Wettbewerb um Talente und im Hinblick auf die Mitarbeiterzufriedenheit ist. Unternehmen wie Coop und Migros gewähren ihren Mitarbeitenden mittlerweile 15 Tage Vaterschaftsurlaub, die Novartis hat kürzlich sogar auf 18 Wochen erhöht.
Da die bezahlten freien Tage auf nationaler Ebene im OR geregelt sind, können wir auf kantonaler Ebene lediglich die kantonale Verordnung betreffend Ferien und Urlaub (Art. 18, Abs. 1, Ziff. 3es) anpassen.
Deshalb fordern wir, dass der Kanton Basel-Landschaft seine Vorbildfunktion als Arbeitgeber wahrnimmt und den Vaterschaftsurlaub für Kantonsangestellte von 5 auf 10 Tage erhöht wird.