Die Rechnungen und Portemonnaies von BürgerInnen und dem Staat wurden in den letzten Jahren durch die steigenden Gesundheits- und Demographie-Kosten laufend stärker belastet. Auch wenn sich ein erster Trendbruch bei den Gesundheitskosten nach Jahren explosivem Wachstums abzuzeichnen beginnt, droht bei den altersbedingten Kosten der nächste finanzielle Kraftakt.
Die Allgemeinheit droht wieder von dieser Entwicklung überrollt zu werden. Anbieter von Gesundheits-/Alters-Dienstleistungen und Produkten reiben sich bereits die Hände. Sie sind in der Lage hohe Summen in die Optimierung ihrer Dienste zu stecken und die Grenzen des von der Politik vorgegebenen Systems auszureizen. Die Politik hat dem momentan wenig entgegenzusetzen. Ressourcen und Know how sind im Verhältnis von mindestens 1 : 100 zu Gunsten der Dienstleistungs-/Produkteanbieter. Es ist kaum möglich wirklich von diesen starken Interessen unabhängiges Know how zu erhalten und entsprechend sind die Gesetzgebung und die operative Regulierung dieses Bereichs sehr schwierig und entsprechend lückenhaft sind die Regeln in diesem Bereich
Die Informationsassymetrie und die fehlende systemische Gesamtsicht führen dazu, dass sich Kantone und Gemeinden den Kostenfolgen und -forderungen der Leistungserbringer oft ratlos gegenübersehen und angesichts der geballten Macht der Leistungserbringer keine guten Lösungen für die BürgerInnen zustande kommen. Es fehlt das Gegengewicht – es fehlt eine von finanziellen Abhängigkeiten unabhängige Stelle zur Erarbeitung und  Beurteilung entsprechender Lösungsansätze. Eine solche Stelle könnte unter anderem die folgenden Aspekte bearbeiten:

  • Entwicklung und praktische Erprobung neuer Betreuungsmodelle inkl. entsprechender Bau- und Logistikkonzepte
  • Beschaffung verlässlicher Grundlagendaten
  • Entwicklung und Prüfung optimierte Organisationsmodelle aus praktischer und wissenschaftlicher Sicht
  • Entwicklung und Prüfung optimierte Finanzierungsmodelle, welche die Gesamtsystemsicht berücksichtigt.
  • Unabhängige Beratung und Grundlagen-Erarbeitung von Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden.

 
Entsprechend wird die Regierung gebeten zu prüfen und zu berichten,
Wie eine unabhängige Stelle zur Erarbeitung von Lösungen und Prüfung von Fragen zur Ökonomie von Gesundheit und Demographie ins Leben gerufen werden könnte. Insbesondere ist zu prüfen, ob eine Schweizerische Forschungsanstalt für Betreuung und Pflege im Alter mit einer gemeinsamen Trägerschaft aus Bund, Kantonen und Gemeinden realisiert werden könnte. Es ist insbesondere auch zu prüfen ob die wirtschaftswissenschaftlichen Departemente der FHNW oder der Uni Basel in diesem Rahmen einen neuen/zusätzlichen Schwerpunkt setzen könnten.