Postulat: Risiko-Toleranz im Baselbieter Wald
Teile des Hardwalds sind seit Wochen für die erholungssuchende Bevölkerung gesperrt. Massive Trockenschäden haben die Gemeinden Muttenz und Birsfelden im Mai 2019 dazu bewogen, ein Begehungsverbot anzuordnen.
Wer in den Bergen eine Wanderung oder Skitour unternimmt, ist in erster Linie selber für die eigene Sicherheit verantwortlich. Es stellt sich die Frage, weshalb wir in den Bergen selber entscheiden können, ob wir eine Berg- oder Skitour unternehmen sollen, während uns beim Wald in unserer nächsten Umgebung die Entscheidung durch die Behörden abgenommen wird, ob wir ihn betreten dürfen oder nicht.
Aufgrund der zu erwartenden Zunahme von Wetter-Extremereignissen und Trockenperioden ist davon auszugehen, dass auch andere Wälder in unserer Region zunehmend unter Druck geraten werden. Der Bevölkerung aber einfach den Waldzugang zu verwehren, kann nicht die Lösung sein.
Ich bitte den Regierungsrat zu prüfen, welches Risiko im Wald toleriert werden kann und welche Massnahmen und allfällige Gesetzesänderungen erforderlich wären, damit die Bevölkerung in Eigenverantwortung entscheiden kann, ob sie kritische Waldabschnitte betreten soll oder nicht.
Bei der Prüfung sollen auch die Bedürfnisse der Waldbesitzer und der anderen relevanten Akteure berücksichtigt werden, damit das Haftungsrisiko nicht einseitig zu ihren Lasten erhöht wird.