Die Tessiner sind bezüglich Lebensretter nach plötzlichen Herzinfarkten die positiv herausragenden Spitzenreiter in der Schweiz.
Zum einen werden die Schülerinnen und Schüler bereits in der Schule ausgebildet, erste Hilfe zu leisten und Wiederbelebungsmassnahmen erfolgreich anzuwenden. Zum anderen besitzt der Tessin ein ausgeklügeltes System von Notfallbenachrichtigungen von ausgebildeten Ersthelfern (sogenannte «First responder») im weitläufigen Kantonsgebiet.
Alle Personen, die eine einfache Ausbildung in der Wiederbelebung (BLS; «Basic Life Support») absolviert haben können sich im Notfallsystem registrieren lassen. Im Notfall werden alle registrierten Personen über eine push-Benachrichtigung alarmiert und das System wählt diejenigen «First responder» aus, die sich auf die Benachrichtigung hin gemeldet haben und die sich am nächsten beim Ereignisort befinden. Damit kann die Zeit bis zum Beginn einer erfolgreichen Wiederbelebung (noch vor Eintreffen der professionellen Rettungsdienste) so drastisch reduziert werden, dass der Patient oder die Patientin realistische Überlebenschancen erhält.
Durch dieses System wird viel wertvolle Zeit gewonnen, die bei der Wiederbelebung und Behandlung von Herzinfarkten über Leben und Tod, oder Behinderung oder vollständiger Gesundung entscheiden kann.
Da auch im Kanton Baselland die Sanität nicht immer schnell vor Ort sein kann, würde sich ein solches Modell als sehr nützlich erweisen, könnte Leid lindern und zudem Gesundheitsfolgekosten einsparen.
Der Regierungsrat wird eingeladen zu prüfen und zu berichten, ob ein Notfall-Informations-Modell analog zum «Tessiner-Modell» in unserem Kanton aufgebaut und möglichst rasch eingesetzt werden kann.