Weniger ist mehr
Postulat von Marco Agostini für den Landrat am 22. Oktober 2020
Praktisch alle gehen davon aus, dass wir im Baselland in den nächsten Jahrzenten nochmals deutlich wachsen werden: Agglomerationsprogramm, Raumkonzept-Birsstadt, Amt für Raumplanung, Kantonsprognosen etc. Mehr Verbauungen, mehr Infrastruktur, mehr Strassen, mehr Zersiedelung, grössere und höhere Gebäude, mehr Versiegelung, mehr Wohnfläche, grössere Autos etc. Wie es aber aussieht, wenn wir weniger oder gar nicht wachsen, wissen wir nicht.
Vielleicht ist es naiv zu glauben, dass kein materielles Wachstum möglich ist und auch von Vorteil sein kann. Es wäre aber zumindest wichtig, sich damit auseinander zu setzen und zu wissen, was die Chancen und die Schwächen sind. Bis anhin sieht der Kanton in seinen AFP’s immer noch das BIP-Wachstum als zentralen Input und Output. Wäre es nicht an der Zeit, auch andere Messgrössen wie z.B. Lebensqualität, Zufriedenheit, Naturschutz, Gesundheit, Glück, Sicherheit etc. einzubeziehen?
Die Regierung wird daher gebeten zu prüfen und zu berichten, ob und wie anderes als reines BIP-Wachstum realisierbar ist, und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt. Welche andere Messgrössen könnten hier einbezogen werden?